Das Leben der Flusspferde – Steckbrief
Steckbrief kurz
Art: Hippopotamus amphibus
Familie: Flusspferde
Ordnung: Paarhufer
Klasse: Säugetiere
Merkmale: walzenförmiger Körper, großer Kopf, breites, tief eingeschnittenes Maul, kurze, säulenförmige Beine, breite Füße, Hautfarbe oberseits schwärzlich-braun, an den Seiten kupferfarben, unterseits heller
Körpermaße: Länge 3,30 – 4,50 m, Höhe bis 1,65 m
Gewicht: bei Geburt etwa 50 kg, später 1400 – 3200 kg
Heimat: Afrika südlich der Sahara
Fortpflanzung: Paarung zu Beginn der Trockenzeit, Geburt erfolgt in der Regenzeit
Lebensdauer: 30 – 40 Jahre, in Gefangenschaft länger
Bestand: keine genauen Schätzungen, Anzahl insgesamt rückläufig, in zahlreichen Ländern Afrikas ganzjährig geschützt
Hier noch einige weitere Infos, die im Steckbrief nicht zu lesen waren.
Die Flusspferde zählen zur Ordnung der Paarhufer. Paarhufer tauchten vor ca. 50 Millionen Jahren in Europa und Nordamerika auf.
Aus neueren Fossilfunden schlossen die Paläontologen dann, dass die Flusspferde von den Pekaris abstammen und damit in die weitere Verwandschaft der schweineartigen Paarhufer gehören.
Noch vor 2 bis 3 Millionen Jahren lebten sehr viele Flusspferdarten in Südasien, Mittel- und Südeuropa sowie in Afrika (inklusive Madagaskar). Selbst in den großen Flusstälern Englands weideten noch vor 120000 Jahren Flusspferde.
In Kreta und in Zypern waren noch vor 10000 Jahren Zwergflusspferde verbreitet, man fand bei Ausgrabungen in Zypern Überreste von ihnen in der Nähe menschlicher Siedlungen.
Überlebt und behauptet haben sich nur zwei Arten. Die großen Flusspferde der Gattung Hippopotamus und ihre kleinen Verwandten, die Zwergflusspferde der Gattung Choeropsis.
Flusspferde sind sowohl an das Landleben als auch Wasserleben angepasst. das Profil des Flusspferdes zeigt diese hervorragende Anpassung. Nase, Augen und Ohren sind am Schädel so hoch angesetzt, dass es nur knapp über der Wasseroberfläche auftauchen muss, um atmen, riechen, hören und sehen zu können. Wenn sie untertauchen, verschließen sie Ohren und Nasenlöcher. Sie bleiben selten länger als sechs Minuten unter Wasser. Schwimmen können die Flusspferde nicht, ihr spezifisches Gewicht ist größer als das des Wassers, sie tauchen sogar mit gefüllten Lungen problemlos unter. Sie laufen also unter Wasser, oder besser gesagt, oft bewegen sie sich springend vorwärts, indem sich ihre Hinterbeine vom Grund abstoßen und sie wieder an die Oberfläche gelangen. Insgesamt bleiben sie oft bis zu 18 Stunden im Wasser, welches andere „Landtier“ hält das aus?
Sie sind nicht gerade hyperaktiv, aber durch ihre empfindliche Haut, die leicht verbrennt, können sie aber kaum an Land gehen. Die Haut ist sehr dünn und bietet keinen ausreichenden Schutz vor dem Austrocknen. Bei großer Hitze außerhalb des Wassers wird ein rotes, klebriges, salzhaltiges Sekret ausgeschieden, ähnlich dem menschlichen Schweiß, welches kühlt und gleichzeitig die Körpertemperatur senkt.
Unter der dünnen Haut bietet eine mehrere cm dicke Schwarte Schutz vor Verletzungen und Wärmeverlust. Haare oder Borsten haben die Flusspferde nur an Maul, Nase, Ohren und Schwanz, sonst sind sie vollkommen unbehaart.
Trotz ihres großen Gewichtes sind Flusspferde sehr beweglich. Sie können trotz ihrer kurzen Beine auch sehr steile Uferböschungen erklimmen, um an Land zu kommen. Sie können schneller laufen schneller als ein Mensch. Vor Angriffen ihrer Rivalen flüchtende Flußpferde erreichen Geschwindigkeiten von 30 – 50 km/h!
Beim Gähnen oder als Drohung reißt das Flusspferd seinen Kiefer weit auf, er kann in einem Winkel bis zu 150 Grad geöffnet werden. Die großen Eckzähne sind die gefährlichsten Waffen, sie können bei männlichen Tieren 50 cm lang und 3 kg schwer werden. Die Eckzähne wachsen bei gesunden Tieren ständig nach.
Früher noch lebten Flusspferde auf mehreren Kontinenten, heute beschränkt sich ihr Verbreitungsraum auf Afrika. Und auch dort wird ihr Lebensraum (auch aufgrund menschlicher Einflüsse) immer weiter eingeengt. In den meisten afrikanischen Ländern südlich der Sahara leben heute Flusspferde, vom Sudan bis Südafrika, von der Ost- bis zur Westküste.
Sie siedeln sich dort an, wo es feucht genug ist, damit sich ihnen während des gesamten Jahres, auch in der Trockenzeit, ausreichend Nahrung findet.
Größere Populationen findet man meist nur noch in Reservaten oder Nationalparks. So z.B. im Queen-Elisabeth-Nationalpark in Uganda, einem 2000 km² großen Gebiet im Herzen Afrikas. Dort leben heute ca. 7000 Flusspferde an den Ufern des Edwardsees (der Park hat damit die größte Flusspferddichte in Afrika).
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